Gerechte Verteilungskriterien bei begrenzten Ressourcen

Der Ethikrat veröffentlicht eine Ad-hoc-Empfehlung „Solidarität und Verantwortung in der Coronakrise“ am 27. März. Zwei Tage zuvor werden klinisch-ethische Empfehlungen für „Entscheidungen über die Zuteilung von Ressourcen in der Notfall- und der Intensivmedizin im Kontext der Covid-19-Pandemie“ publiziert. Darauf verständigt haben sich sechs medizinische Fachgesellschaften mit der Akademie für Ethik in der Medizin. Die Akademie hat außerdem am 26. März ein Diskussionspapier zu „Möglichkeiten und Grenzen der Ethikberatung im Rahmen der Covid-19-Pandemie“ erstellt. Darin heißt es: „In dieser Krisensituation sind alle Beteiligten mit ethischen Fragen konfrontiert, beispielsweise nach gerechten Verteilungskriterien bei begrenzten Ressourcen und dem gesundheitlichen Schutz des Personals angesichts einer bisher nicht therapierbaren Erkrankung.“ Klinische und ambulante Ethikberatungsangebote würden bereits jetzt verstärkt um Unterstützung gebeten. In einer Zeit, in der das medizinische und pflegerische Personal vor enormen Herausforderungen steht, fest etablierte Prozesse und Strukturen außer Kraft gesetzt werden, ist ethische Orientierungshilfe mehr denn je gefragt. Im Folgenden kommen einige Medizinethiker zu Wort: Prof. Jan Schildmann, federführender Autor der Empfehlungen der Fachgesellschaften, Prof. Alena Buyx, die die Stellungnahme des Ethikrates erläutert, und Prof. Daniel Strech, der an einem Aufruf zu einer nationalen Taskforce „Covid-19-Evidenz“ mitgewirkt hat.

 

© iStock.com, gremlin