In Kürze

Neues Zentrum untersucht „Forschungsmüll“

Berlin (pag) – Am Berlin Institute of Health ist das neue Center for Transforming Biomedical Research (QUEST) angesiedelt. Die Einrichtung will die Qualität und Werthaltigkeit der Forschungsleistung in der präklinischen und klinischen Forschung evaluieren. Oder kurz: Wissenschaftlern einen Überblick in der „Debatte um Forschungsmüll“ geben.

© freshidea, Fotolia.com

„Die Debatte um ‚Forschungsmüll‘ in der biomedizinischen Forschung beschäftigt Expertinnen und Experten bereits seit mehreren Jahren intensiv“, heißt es in der Bekanntmachung des Berliner Instituts. Themen wie eine radikale Veränderung der Belohnungskultur, alternative Forschungsmethoden, Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Forschung insgesamt und damit zur größeren Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse, freier Zugang zu Publikationen sowie die Beteiligung von Bürgern an Forschung hätten in Forschungseinrichtungen weltweit Hochkonjunktur. Die Mission von QUEST – keine Abkürzung, sondern angelehnt an ein Befragungsinstrument – sei daher, die Hürden der translationalen Medizin zu überwinden und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, die biomedizinische Forschung zu überdenken sowie einen kulturellen Wandel in der akademischen Biomedizin zu initiieren.
„Berufliches Fortkommen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hängt heute nach wie vor davon ab, wie viel und wo ich meine Ergebnisse publiziere. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Open-Access-Publizieren zum Beispiel muss auch ein Indikator für gute Forschung sein“, sagt Prof. Ulrich Dirnagl, Gründungsdirektor von QUEST. Eine wichtige Voraussetzung für valide Forschung sei aber auch die Reproduzierbarkeit. „Forschungsergebnisse aus Labor und Klinik müssen sich nachkochen lassen, um ihre statistische Schlagkraft zu erhöhen“, sagt Dirnagl zum Auftakt des neuen Zentrums.