In Kürze

„Alle Krebsregister sind erfolgreich aufgebaut“

Stuttgart/Berlin (pag) – Der Aufbau der 18 Krebsregister verlief holprig. Bis zum ersten Fristende am 31. Dezember 2017 hatte keins die 43 Förderkriterien für eine Finanzierung durch die Krankenkassen erfüllt. Es folgten zwei Aufschübe, zunächst bis Ende 2018, dann bis Ende 2020. Baden-Württemberg vermeldet nun Vollzug. Auch in den anderen Bundesländern scheint es gut auszusehen.

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Die Krankenkassenverbände im Südwesten bescheinigen dem Register, die Kriterien erfüllt zu haben, teilt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit, neben der Landeskrankenhausgesellschaft und der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg einer der Träger des Verzeichnisses.

Und so funktioniert es laut DKFZ: Die Ärzte melden die Angaben zu Diagnose, Behandlung und Verlauf von Krebserkrankungen in verschlüsselter Form an die Vertrauensstelle bei der Deutschen Rentenversicherung. Diese vergibt eindeutige Fallnummern, entfernt den Personenbezug und leitet die Daten an die Klinische Landesregisterstelle (KLR) bei der Landeskrankenhausgesellschaft weiter. Die an die KLR angeschlossene Geschäftsstelle Qualitätskonferenzen analysiert die regionale und einrichtungsbezogene Versorgungsqualität und bewertet diese Ergebnisse im Hinblick auf eine weitere Verbesserung der onkologischen Versorgung. Das Epidemiologische Krebsregister am DKFZ untersucht die Daten in Bezug auf Krebserkrankungen, führt klinisch-epidemiologische Forschung durch und kann die anonymisierten Daten der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Das Register soll auch die Rückkopplung zu den meldenden Ärzten gewährleisten.

Prof. Monika Klinkhammer-Schalke © pag, Fiolka

Nicht nur im Ländle scheint man die notwendige Vorarbeit geleistet zu haben. „Alle Krebsregister in Deutschland in allen Bundesländern sind erfolgreich aufgebaut und erfüllen zu über 90 Prozent bereits jetzt alle Förderkriterien“, teilt Prof. Monika Klinkhammer-Schalke auf Anfrage der Presseagentur Gesundheit mit. Sie ist Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren und Krebsregisterexpertin. Laut GKV-Spitzenverband läuft derzeit die Auswertung der Prüfung der Förderkriterien. Ein Gutachten werde voraussichtlich Ende August veröffentlicht.