In Kürze

Digitalisiertes Leitlinienwissen

Berlin (pag) – Das Wissen aus Leitlinien soll über Systemgrenzen hinweg nutzbar gemacht werden und in digitale Angebote wie Arztinformationssysteme, Lernplattformen, Informationsportale und Gesundheits-Apps eingebunden werden. Damit das möglich wird, arbeitet die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) an der Digitalisierung von Leitlinien.

Prof. Ina Kopp, Leiterin des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement © pag, Maybaum

„Unser Ziel ist es, strukturierte digitale Leitlinien zu generieren“, sagt Prof. Ina Kopp, Leiterin des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement. Die Arbeitsgemeinschaft setzt derzeit ein umfassendes Konzept zur Digitalisierung des Leitlinienwissens um. Am Ende soll es auch Arbeitserleichterungen für Leitlinienautoren geben.

Erste konkrete Lösungen hat die AWMF bereits vorgestellt. „Diese Startlösungen umfassen Templates für die einheitliche Erstellung von Leitlinien, die Option zur Erprobung eines bereits vorhandenen Portals für die digitale Leitlinienerstellung und – vor allem – das AWMF-Portal Interessenerklärung Online zur digitalen Darlegung von Interessen und zum Umgang mit Interessenkonflikten“, erläutert Kopp. Letzteres bezeichnet sie als nationale und internationale Innovation.

Unterdessen hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) eine neue Kommission „Digitale Transformation in der Inneren Medizin“ gegründet. Diese soll Ärzte vermehrt in digitale Transformationsprozesse einbeziehen. Dabei sollen Probleme, die im Zusammenhang mit neuen Technologien entstehen, frühzeitig thematisiert, Lösungen konsentiert mitgestaltet und Chancen genutzt werden. Der neuen Kommission steht DGIM-Vorstandsmitglied Prof. Claus Vogelmeier aus Marburg vor. Ihr gehören die Vorsitzenden von fünf ebenfalls neu eingerichteten Arbeitsgruppen der DGIM an, deren Themen die Kommission kanalisiert und steuert. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit digitalen Gesundheitsanwendungen, digitaler Versorgungsforschung, Künstlicher Intelligenz in der Inneren Medizin, Telemedizin sowie digitaler Transformation in Lehre, Forschung, Aus- und Weiterbildung.