In Kürze

Mehr materielle und personelle Reserven für Bevölkerungsschutz


Berlin (pag) – Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) von seinem Mauerblümchen-Dasein erlöst wird. Die Behörde soll künftig eine wichtigere Rolle spielen – etwa bei der Aufstellung der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz.

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Der Präsident des Bundesamtes, Armin Schuster, hat mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kürzlich einen Acht-Punkte-Plan vorgestellt. Es geht darum, wie die Rolle des Amtes nachhaltig gestärkt werden kann, auch und gerade im Bereich gesundheitlicher Bevölkerungsschutz.
Vorgesehen ist, dass das BBK das Bundesgesundheitsministerium bei der Aufstellung der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz unterstützt, in deren Rahmen bundesweit an verschiedenen Standorten wichtige Materialien wie Schutzkleidung, Masken, Beatmungsgeräte und Medikamente für zukünftige Pandemien vorgehalten werden sollen. Zudem soll es den Auf- und Ausbau nationaler Reserven insgesamt unterstützen und zentral monitoren. Die eigene Bevorratung mit Sanitätsmitteln will das BBK zudem „stark ausweiten“, erläutert Schuster im Rahmen einer Experten-Diskussion der Grünen-Bundestagsfraktion.

Mehr Ersthelfer schulen

Neben der materiellen soll demnach auch die personelle Reserve aufgestockt werden. Dafür will Schuster die Ausbildung von Pflegehilfskräften wieder aufnehmen und mehr Ersthelfer schulen. Er betont: „Es braucht eine Stelle, die sich um die Spontanhelfer kümmert.“ Diese Stelle müsse das BBK sein. Von dort könnten Helfer weitervermittelt werden, so Schuster. Dafür soll unter anderem eine webbasierte Plattform geschaffen werden, die die regionalen Angebote und Ansprechpartner aufführt, um die Schwelle zur Aufnahme eines ehrenamtlichen Engagements für Bürger zu reduzieren.

Armin Schuster, neuer Präsident des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe © Deutscher Bundestag, Achim Melde

Profitieren soll davon neben den zahlreichen Hilfsorganisationen auch der Öffentliche Gesundheitsdienst, der aktuell bereits vielerorts auf Hilfskräfte angewiesen ist. Diese seien jedoch schwierig zu organisieren, erläutert Dr. Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. So sei es bisher nicht gelungen, die diesbezüglichen Anstrengungen zu bündeln, stattdessen „wuselt jeder vor sich hin und versucht, allein etwas aufzubauen“, so Teichert. Alle drei bis sechs Monate müssten die Gesundheitsämter zudem neue Hilfskräfte einarbeiten.

 

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