In Kürze

Public-Health-Strategie: die Gesundheit aller

Berlin (pag) – Das Zukunftsforum Public Health hat Eckpunkte für eine Public-Health-Strategie für Deutschland vorgelegt. Das Ziel: ein starkes und handlungsfähiges Public-Health-System, das die Gesundheit aller in den Mittelpunkt stellt.

Deutschland brauche jetzt eine Public-Health-Strategie, um die gesundheitlichen Folgen der Pandemie abzufangen und die gesellschaftlichen Abwehrkräfte für zukünftige Pandemien zu stärken, argumentiert das Forum. Ein handlungsfähiges Public-Health-System fördere das Vertrauen der Bevölkerung in öffentliche Institutionen und sei grundlegende Voraussetzung dafür, allen Menschen ein Leben in bestmöglicher Gesundheit zu ermöglichen. „Die Pandemie legt schmerzlich offen, dass alle Lebensbereiche davon abhängen, dass unser Public-Health-System funktioniert“, betont Prof. Nico Dragano vom Universitätsklinikum Düsseldorf.

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Ein-Public-Health-System fehlt

Die Autoren der Strategie konstatieren, dass Deutschland zwar ein gut etabliertes Versorgungssystem habe – „ein Public-Health-System fehlt dagegen“. Ein systematischer Ansatz zur Sicherung und Förderung der Gesundheit auf Bevölkerungsebene sei dringend notwendig. Dieser Befund gelte nicht nur für den gesundheitlichen Ausnahmezustand einer Pandemie.
In dem Papier wird eine übergeordnete, generische, nationale Krisenplanung und ein gut vorbereitetes, klar strukturiertes Krisenmanagementsystem verlangt, um Gesundheitsgefahren zu vermeiden oder zumindest frühzeitig erkennen zu können. Für die Bewältigung von Gesundheitskrisen müssten Strukturen, Organisationen und Zuständigkeiten auf kommunaler, Länder- und nationaler Ebene eindeutig bestimmt, die behördliche Risiko- und Krisenkommunikation abgestimmt sowie der Lage angepasst und zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein.
Die Eckpunkte umfassen auch die Surveillance – „solide Datengrundlagen schaffen und nutzen“, lautet die Marschrichtung. Um Problemlagen zu identifizieren und Public-Health-Maßnahmen zu planen, sei eine kontinuierliche und systematische Erhebung, Analyse, Interpretation sowie Berichterstattung von gesundheitsbezogenen Daten notwendig. „Hierfür bedarf es eines Konzepts für eine nationale Public-Health-Surveillance, die auch die Länder- und kommunale Ebene umfasst“. Auch Daten aus anderen Politikbereichen, zum Beispiel Sozialindikatoren und Umweltdaten, sollten integriert werden, fordern die Autoren.

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Weiterführender Link:

Die Eckpunkte der Strategie wurden über vier Jahre in einem partizipativen Prozess erarbeitet.
Link zu den Eckpunkten: https://zukunftsforum-public-health.de/eckpunkte-einer-public-health-strategie-fuer-deutschland-erschienen/