In Kürze

Sozioökonomische Krebsfolgen besser erforschen


Heidelberg (pag) – Viele Krebspatientinnen und -patienten leiden nicht nur unter gesundheitlichen Belastungen, sondern auch unter Einkommensverlusten und Zuzahlungen für medizinische Leistungen. Das gilt selbst in europäischen Ländern mit hohem Einkommen und umfassenden Krankenversicherungssystemen. Dieses Problem soll nun systematischer erforscht werden.

Die finanzielle Belastung vieler Krebspatienten führt zu psychischen Problemen und verminderter Lebensqualität. © iStock.com, Tempura

Bisher ist die europäische Forschung zu dem Thema begrenzt und wird durch heterogene Methoden und das Fehlen einer einheitlichen Terminologie behindert. Um diesen Mangel zu beheben, hat eine von der Organisation der Europäischen Krebsinstitute (OECI) initiierte Task Force 25 Empfehlungen vorgelegt. Diese enthalten eine umfassende Definition der sozioökonomischen Auswirkungen aus der Perspektive der Patienten und ihrer Angehörigen und schlagen eine einheitliche Taxonomie vor. Die Konsenserklärung der Task Force zeigt darüber hinaus Richtungen für die künftige Forschung auf, die auch für politische Entscheidungen von Bedeutung sein können.

Solide Daten fehlen

Den Verantwortlichen comprare viagra online zufolge schließt der Konsens eine wichtige Lücke, denn die finanzielle Belastung vieler Krebspatienten führt zu psychischen Problemen und verminderter Lebensqualität. Sogar der Behandlungserfolg kann beeinträchtigt sein, was mit einer höheren Sterblichkeit einhergehen kann. Das Problem betrifft Patienten in allen Stadien der Erkrankung, von der Diagnose über die Behandlung bis hin zum langfristigen Überleben, und erstreckt sich auch auf Partner und Angehörige. Die Faktoren, die die Anfälligkeit bestimmter Patientengruppen für finanziellen Stress und finanzielle Belastung vorhersagen, sind jedoch nur teilweise bekannt. Es mangelt an soliden Daten über das Ausmaß des Problems und an Wissen über wirksame Interventionsmaßnahmen.

Claudio Lombardo, Generaldirektor der OECI, erhofft sich von den Empfehlungen ein besseres Verständnis der Probleme, mit denen Patienten konfrontiert sind. Sie lieferten „Anhaltspunkte für Verbesserungen und politische Maßnahmen zur Verringerung der sozioökonomischen Belastungen, denen Patienten ausgesetzt sind“. Die Wissenschaftler planen, in Folgeprojekten die weitere Forschung zu strukturieren, Messinstrumente zu entwickeln und zu validieren. Außerdem wollen sie Instrumente entwickeln, die Onkologen dabei helfen, Patienten besser zu unterstützen.

Zum Hintergrund

Die Organisation der Europäischen Krebsinstitute (OECI) wurde 1979 gegründet und zählt derzeit 141 Mitgliedsorganisationen aus Europa und zunehmend auch aus anderen Kontinenten. Die Task Force zu den sozioökonomischen Folgen von Krebs wurde von Dr. Michael Schlander, Deutsches Krebsforschungszentrum, im Rahmen der OECI-Arbeitsgruppe für Gesundheitsökonomie eingerichtet.